Kurz gesagt: Triage ist das systematische Priorisieren von Hilfeleistungen, wenn Ressourcen knapp sind, damit möglichst viele Leben gerettet oder schwere Verläufe reduziert werden.
Was bedeutet der Begriff
- Herkunft: Vom Französischen „triage“ = Sichten, Sortieren. In der Medizin bedeutet es, Patientinnen und Patienten je nach Schwere der Erkrankung oder Verletzung zu priorisieren. Man entscheidet, wer sofort Hilfe braucht, wer verzögert Hilfe erhalten kann und wer voraussichtlich am wenigsten von einer Behandlung profitiert. Diese Einordnung erfolgt vor einer vollständigen Diagnose und Behandlungen.
Typische Einsatzgebiete
- Notfallmedizin und Katastrophenhilfe: Bei Massenanfall von Verletzten (MANV) oder anderen Engpässen werden Ressourcen so verteilt, dass die meisten Leben gerettet werden können.
- Notaufnahmen und Intensivstationen: Strukturierte Instrumente helfen, Dringlichkeit und Nutzenschancen zu bewerten.
Häufig verwendete Triage-Systeme
- Es gibt verschiedene, landesspezifische oder institutionsspezifische Systeme. Eines der bekanntesten in der Notfallmedizin ist die mehrstufige Kategorisierung, die oft mit Prioritätsstufen (z. B. „sofort“, „in wenigen Minuten“, „später“, „nicht lebensbedrohlich“) arbeitet. Die konkrete Ausgestaltung variiert je System und Einrichtung.
- In vielen Ländern wird auch die ESI-Skala (Emergency Severity Index) genutzt, die die Dringlichkeit anhand Vitalparametern und vermutetem Befund einschätzt.
Wichtige ethische und rechtliche Aspekte
- Triage erfolgt, wenn Ressourcen nicht ausreichen, und zielt darauf ab, möglichst viele Leben zu retten, während individuelle Ansprüche gegeneinander abgewogen werden. Ohne strukturierte Triage steigt das Risiko von Fehlallokationen.
- In der Praxis können gesetzliche Regelungen, Verfassungsfragen oder institutionelle Richtlinien Einfluss darauf haben, wie Triage umgesetzt wird.
Typische Kriterien (allgemein)
- Lebensgefahr innerhalb kurzer Zeit, Überlebenschancen mit Behandlung, Ressourcenbedarf (z. B. Intensivpflege), Vitalzeichen (Herzfrequenz, Blutdruck, Atmung) und vermutete Schwere der Erkrankung. Diese Kriterien helfen, Kategorien zuzuordnen und Prioritäten zu setzen.
Wenn du möchtest, kann ich die Begriffe, Modelle oder konkreten Kriterien (z. B. ESI, Manchester Triage System) vergleichen oder eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Unterschiede zwischen gängigen Triage-Systemen erstellen.
