Aale pflanzen sich auf eine sehr besondere Weise fort: Sie wandern zum Laichen aus den europäischen Binnengewässern tausende Kilometer bis zur Sargassosee im Atlantik, wo sie laichen und danach sterben. Die genaue Laichstätte in der Sargassosee ist schwer zu erforschen, denn keiner hat bisher Aale beim Laichen direkt beobachten können. Die Larven, sogenannte Weidenblattlarven, schlüpfen dort und treiben mit der Strömung zurück zu den europäischen Küsten, wo sie nach mehreren Jahren als Glasaale weiter ins Binnenland wandern. Während der Wanderung nehmen die Aale keine Nahrung mehr zu sich und verbrauchen ihre Fettreserven, die sie zuvor angelegt haben. Dieses außergewöhnliche Fortpflanzungsverhalten, bei dem verschiedene Aalarten sich auch häufig über Artgrenzen hinweg paaren, ist noch immer von vielen Geheimnissen umgeben. In Gefangenschaft ist die Nachzucht der Aale bislang nicht erfolgreich möglich. Das Paarungsverhalten findet während der langen, geheimen Wanderung statt, wobei die jungen Larven dann die Rückkehr zum Festland antreten und dort weiterwachsen.