Ein Pufferstaat ist ein meist kleinerer Staat, der geografisch zwischen zwei größeren, rivalisierenden oder potenziell feindlichen Mächten liegt und deren Territorien oder Einflusssphären voneinander trennt. Durch diese Zwischenlage soll er politische Spannungen abmildern und direkte Zusammenstöße oder Kriege zwischen den Großmächten erschweren.
Zentrale Merkmale
- Liegt zwischen zwei oder mehreren Großmächten und trennt deren Machtbereiche voneinander.
- Ist häufig relativ klein und militärisch schwächer als die umliegenden Großmächte.
- Soll zur Stabilisierung des Kräftegleichgewichts und zur Konfliktvermeidung beitragen.
Risiken für den Pufferstaat
- Wird bei Konflikten der Nachbarn oft Durchmarschgebiet oder Schauplatz der Kämpfe und damit besonders stark zerstört.
- Läuft Gefahr, von einer der Großmächte annektiert oder politisch dominiert zu werden, weil beide Seiten seine Lage als strategisch wichtig ansehen.
Beispiele aus der Geschichte
- Afghanistan galt im 19. Jahrhundert als Pufferstaat zwischen dem Britischen Empire in Indien und dem Russischen Reich in Zentralasien.
- Belgien und die Schweiz wurden in Europa lange als Pufferstaaten zwischen größeren Mächten wie Deutschland, Frankreich und anderen angesehen.
